Kulturgemeinschaft
Einladung zu dörflichen Arbeitseinsätzen
Da der Landeswettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft NRW“ (28.08.2012) unaufhörlich näher rückt und wir dabei gut aussehen möchten, gibt es vorab noch einiges in unserem Dorf zu tun. Hierzu sind zwei Arbeitseinsätze geplant am:
Montag, 7. Mai 2012/ 18.00 Uhr - Spielplatz:
Hier müssen die Pfosten für die Seilbahn und die Nestschaukel neu gesetzt und betoniert werden; es fallen u. a. aber auch Schweißarbeiten an. Hier sind Leute mit fachlichen Kenntnissen gefragt.
Es wäre schön, wenn wir hierfür einige “jüngere Meßlinger Eltern“ oder solche, die es in absehbarer Zeit vielleicht werden möchten, gewinnen könnten. Auch hoffen wir, aus dieser Personengruppe eventuell gute neue Ideen für den Spielplatz zu erhalten.
Samstag, 12. Mai 2012/ 10.00 Uhr - Friedhof:
Nach den beiden Einsätzen im vergangenen Jahr ist nochmals ein weiterer notwendig.
Der Sockel des Mittelkreuzes muss gefestigt werden und das Rondell drum herum soll mit Palisaden eingefasst werden. Dabei sollte die vorhandene Bepflanzung möglichst erhalten bleiben.
Die alten undichten Wasserkübel müssen entfernt und die Stellen entsprechend mit Sand/ Splitt aufgefüllt oder auch gepflastert werden, so dass anschließend die neuen Wasserkübel aufgestellt werden können.
Die Abfall-Entsorgungsstelle ist neu herzurichten im Bereich der vorderen Wiese und zwar für mehrere getrennte Bereiche.
Am Friedhofshäuschen wird eine Liste ausgehängt, in die sich interessierte Helfer vorab eintragen können. Eine kurze telefonische Anmeldung beim Kulturvereinsvorsitzenden ist auch möglich. So kann vorab eine Einteilung in verschiedene Arbeitsgruppen geplant werden.
Getränke und ein Imbiss stehen an beiden Tagen bereit.
Wir hoffen auf viele freiwillige Helfer und gutes Wetter.
Gemeinsam lässt sich viel bewegen!
Kulturgemeinschaft
Günter Wehmeyer
Vom “Unruhe-“ in den Ruhestand

Vom “Unruhe-“ in den Ruhestand
Ab sofort möchte Ulrich (Uli) Mallwitz “nur noch Rentner“ sein; -
ein schwieriges Unterfangen, wenn man erst 85 und noch so gut drauf ist!
Auf der Jahreshauptversammlung der Kulturgemeinschaft am 1. März 2012 gab Ulrich Mallwitz seinen Delegiertenposten des Schützenvereins an Adolf Kruse weiter. Seit Gründung der Kulturgemeinschaften, - sie entstanden mit der Gebietsreform 1973 in den 29 Ortsteilen Petershagens, - war er 39 Jahre ununterbrochen dabei. Von Anfang an bis heute als Delegierter der Schützen und außerdem von 1973 bis 1987 als 1. Vorsitzender. Er wurde mit einem Präsentkorb, einem ganz großen Dankeschön und ein bisschen Wehmut verabschiedet, aber auch mit dem Versprechen, weiterhin seinen Rat und seine langjährigen Erfahrungen bei zukünftigen Vorhaben als Ehrengast auf freiwilliger Basis mit einfließen zu lassen. Als weiterer Delegierter wurde Eckhard Rathert verabschiedet. Er gehörte für die Kyffhäuser-Kameradschaft von 1998 bis 2000 und von 2005 bis heute der Kulturgemeinschaft an und gab berufsbedingt seinen Posten an Martina Kubos ab.
Ulrich Mallwitz wurde 1926 in Roman, Kreis Stolberg/ Ostpommern auf einem ca. 50 ha großen Hof geboren, den er unter normalen Voraussetzungen als Landwirt übernommen hätte. Es kam kriegsbedingt aber anders. 1943 wurde der noch jugendliche Uli zum Kriegsdienst eingezogen, geriet 1944 in Kriegsgefangenschaft, - ein Jahr USA, zwei Jahre England, - aus der er 1947 zurückkehrte. Am 5. März 1945 entschloss sich die Familie Mallwitz, wie viele andere Familien auch, Haus und Hof aufzugeben und die Flucht gen Westen anzutreten. Ende 1945 kam man zunächst in Maaslingen an. Als sich dort keine Bleibe fand, stellte Bauer Kleine (Jakobs) Nr. 23 einen Teil seines Stallgebäudes für erste Unterkunftszwecke zur Verfügung. Die Zugpferde wurden bei Dammeyer (Kaspers) Nr. 37 untergestellt. Kurz darauf fand sich eine Räumlichkeit bei Meyers auf der Tappenau, in der die Familie ca. fünf Jahre blieb und versuchen musste, das Leben ganz neu und anders zu ordnen; zurück konnte man nicht mehr. Im Frühjahr 1946 starb der Vater. 1947 fand der Heimkehrer Uli mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes seine Familie auf der Meßlinger Tappenau wieder. 1949 dann zog man in das Heuerlingshaus von Busse-Poos (Voages) Nr. 14.
Inzwischen gründeten Ulrich Mallwitz wie auch seine Schwester eigene Familien, 1966 zog er mit Frau und Kindern in das Obergeschoss der neu gebauten Spar- und Darlehnskasse nach Südfelde. Da er aber bereits 1954 dem Meßlinger Schützenverein beitrat und sich seitdem dort auch ehrenamtlich engagierte, blieb er weiterhin mit Meßlingen und dessen Bürgern eng “verbandelt“. Nach 18 Jahren in Südfelde zog es die Mallwitz-Familie zurück nach Meßlingen zum Öspersteg, wo er heute noch lebt. Die Jahre waren nicht immer leicht. Er verlor zwischenzeitlich Frau und zwei seiner drei Söhne. Seine “zweite Heimat“ ist aber seit Neubeginn an Meßlingen geblieben: Er ist “einer von uns“ geworden!!
Nachdem nach den Strapazen des Krieges in das Leben von Uli Mallwitz wieder Normalität und Ruhe eingekehrt war, er Arbeit und einen geregelten Lebensweg gefunden hatte, begann er seine Tätigkeit im Schützenverein “Gut Ziel“ Meßlingen. Erste Schießen fanden in den frühen 1950er Jahren im Clubraum der Gaststätte Rathert statt, danach in deren Backstube und Deele, später auf einem 4-Bahnen-Luftgewehrstand auf dem Dachboden. Uli Mallwitz wirkte maßgeblich mit am 1971/ 72 neu errichteten Kleinkaliber-Schießstand auf dem Gelände der Gaststätte Rathert sowie beim 1980 beschlossenen und im Februar 1984 eingeweihten Neubau des Schützenhauses mit Luftgewehrschießstand. 1969 und 1998 wurde er Schützenkönig und konnte auch zweimal, 1971 und 1999, die Amtskönigswürde der IG-Petershagen erringen.
Über Jahrzehnte hat er das Vereinsleben und den Schießsport im Schützenverein Meßlingen positiv beeinflusst, seit den 1960er Jahren schwerpunktmäßig die Jugendarbeit, die er bis in die heutige Zeit prägte. Er hat viele Jugendliche an den Schießsport herangeführt und mit ihnen viele sportliche Erfolge auf Amts-, Kreis-, Bezirks- und Landesebene gefeiert. Als Betreuer der Damenmannschaften erreichte er in den 1970er und 1980er Jahren viele Kreis-, Bezirks- und Landesmeistertitel mit dem Luftgewehr und Kleinkalibergewehr. Auch bei den Rundenwettkämpfen auf Kreis- und Bezirksebene und in der Landesliga war er mit dem Damenteam sehr erfolgreich und belegte viele vordere Plätze. Sein größter Erfolg war 1989 der Aufstieg der Luftgewehr-Damenmannschaft in die Bundesliga. In der Bundesliga-Saison 1989/1990 belegten “seine Mädels“ Hannelore Westermann, Annette Poos und Stefanie Kiel sensationell den 6. Platz und schafften den Klassenerhalt. Damit hatte selbst der Betreuer Ulrich Mallwitz nicht gerechnet. Nach einer weiteren Saison in der Bundesliga 1990/1991 wurde dieses Kapitel geschlossen, da die Fahrten bundesweit z. B. bis nach Frankfurt zu kosten- und zeitintensiv wurden.
Folgende Vorstandsämter hatte er in seiner langen Schützenvereins-Zugehörigkeit inne:
Januar 1958 – Januar 2012: 1. Jugendwart
Januar 1960 – Januar 2009: 1. Schießwart
Januar 1961 – Januar 1996: 2. Vorsitzender
Januar 1973 – Januar 2012: Delegierter zur Kulturgemeinschaft
Außerdem war er viele Jahre auf Amtsebene im Vorstand der IG-Petershagen als Jugendwart und von 1973 bis 1998 auch auf Kreisebene im Vorstand des Schützenkreises Minden als Kreisjugendwart tätig. Er ist Ehrenmitglied der IG-Petershagen, des Schützenkreises Minden und seit 15.07.1986 des Schützenvereins “Gut Ziel“ Meßlingen. Für seine Verdienste um das Schützenwesen erhielt er viele Auszeichnungen, u. a.:
1979: Präsidentenplakette
1983: DSB-Ehrenkreuz Bronze
1986: WSB Ehrenschild
1987: Kreisehrenmedaille Silber
1988: Goldene Kreisehrennadel
1992: DSB-Ehrenkreuz Silber
1993: WSB Kölner Medaille
1999: IG-Ehrennadel in Gold
Es gibt wohl kaum jemanden, der mit einem größeren Maß an geleisteter, ehrenamtlicher Arbeit bei den Meßlinger Schützen aufwarten kann als Uli Mallwitz. Eine weitere große Leidenschaft war bis zum vergangenen Jahr die Hobbygärtnerei. Uli Mallwitz besitzt den oftmals gepriesenen “grünen Daumen“: Dreimal stellte er auf Meßlinger Kürbismärkten den dicksten bzw. schwergewichtigsten Kürbis.
Die Kulturgemeinschaft Meßlingen wünscht Ulrich Mallwitz weiterhin alles Gute, Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.
März 2012
Meßlinger werden zukünftig mehr frische Äpfel ernten.
Neuanpflanzung von Apfelbäumen.
Am Samstag, 26.11.2011, 10.00 Uhr startete an der Haselhorner Straße eine Pflanzaktion von jungen Apfelbäumen. Von der Einmündung an der Warmser Straße her wurden die bestehenden Lücken zwischen den noch vorhandenen alten Apfelbäumen aufgefüllt. Seitens der Stadt Petershagen wurden 30 Bäume der Sorten Biesterfelder Renette, Elstar, Jacob Fischer und Roter Boskoop zur Verfügung gestellt.
Es fanden sich 10 Meßlinger ein, um die Bäume in die Erde zu bringen. Zum Vorbereiten der Pflanzlöcher stand ein Traktor mit Bohrgerät zur Verfügung und zum Wässern stand das Feuerwehr-Fahrzeug bereit, da der Boden infolge der länger anhaltenden Trockenheit der letzten Wochen nicht genügend Feuchtigkeit aufzuweisen hatte.
In gut zwei Stunden waren alle Bäume an ihren neuen Standorten samt Haltepfahl platziert. Es bleibt jetzt zu hoffen, dass die kommende Winterzeit nicht allzu hart wird und alle Bäume im Frühjahr grün werden.
Zu den Sorten:
Biesterfelder Renette:
Um 1850 als Zufallssämling bei Schloß Biesterfeld/ Bad Pyrmont entdeckt, seit 1905 im Anbau; Liebhabersorte, saftig mürbe, fein säuerlich, reif Mitte September, lagerfähig bis Nov./ Dez.
Elstar:
1955 aus Golden Delicious und Ingrid Marie in den Niederlanden gezüchtet, ab 1975 verbreitet, Wirtschaftsapfel, saftig bis fein säuerlich, reif ab September, lagerfähig bis März.
Jacob Fischer (auch: Schöner vom Oberland):
Seit 1903/ Zufallssämling, nach Züchter/ Entdecker benannt, einem Landwirt aus Rottum, Krs. Biberach, Wirtschaftsapfel, saftig weinsäuerlich, leicht aromatisch, reif bis Mitte Oktober, nicht gut lagerfähig.
Roter Boskoop:
Unterart des Schöner von Boskoop, der 1856 als Zufallssämling in den Niederlanden entdeckt wurde, herb säuerlich mit hohem Zucker- und Vitamin-C-Gehalt, reif September bis Oktober, lagerfähig bis März.
Verfasserin: Hannelore Ruhe